14. Dezember 2008

Pressemitteilung: Neue Wege in der Drogenpolitik



Neue Wege in der Drogenpolitik

GRÜNE JUGEND Mainz erfreut über erfolgreiche Veranstaltungsreihe zur Drogenpolitik

In den letzten beiden Wochen führte die GRÜNE JUGEND Mainz unter dem Motto „Neue Wege in der Drogenpolitik“ drei Veranstaltungen zum Themenkomplex der Drogen- und Gesundheitspolitik durch. Erschreckt mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei feststellen, welche Auswirkungen die repressive Drogenpolitik von CDU/CSU und SPD in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen hat.

„Knapp 130 Besucherinnen und Besucher konnte die GRÜNE JUGEND Mainz mit der Reihe erreichen – für ein Nischenthema wie die Drogenpolitik ein beachtlicher Erfolg. Hier zeigt sich, dass etwas falsch läuft in Deutschland!“, kommentiert Tabea Maria Weiser, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Mainz, die drei Veranstaltungen.

legalizeit
Im Rahmen der ersten Veranstaltung „Legalize it – vom Recht auf Rausch“ erläuterte Maximilian Plenert vom Fachforum Drogenpolitik der GRÜNEN JUGEND die derzeitige Rechtslage rund um verschiedene Drogen. Plenert pries zudem das Alternativmodell der GRÜNEN JUGEND an: ein Drogenfachgeschäft, ähnlich organisiert wie eine Apotheke. „Nach vielen kritischen Fragen war ein Großteil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer überzeugt: Dieses Modell ist ein Schritt in die richtige Richtung!“, stellt Weiser fest.

Wie Drogen, im besonderen Cannabis, für medizinische Zwecke genutzt werden können, beantwortete Dr. Matthias Pollak in der zweiten Veranstaltung „Cannabis als Medizin?“. Asthma, Spastik und Übelkeit sind nur ein paar Beispiele der Fülle an Krankheiten und Symptomen, die mit Cannabis behandelt werden können. „Es ist eine Frechheit, dass Kranke aus ideologischen Gründen um ihre Medikamente gebracht werden!“, kritisiert Alexander Lang, Vorstandsmitglied der GRÜNEN JUGEND Mainz. Der Gesundheitsausschuss des Bundestages lehnte die Freigabe von Cannabis zur medizinischen Behandlung erst kürzlich ab.

Um die Schädlichkeit von sogennanten „harten Drogen“, wie Heroin und Kokain ging es in der dritten Veranstaltung. Diese oft als „Teufelszeug“ bezeichneten Stoffe sind in ihrer Wirkung eigentlich weit weniger gefährlich als gemeinhin angenommen, lediglich ihr Suchtpotential und die beigefügten Streckmittel sind problematisch. „Reines Heroin ist im Grunde nicht so schädlich wie Alkohol“, stellt Lang fest.

„Umso wichtiger ist es, endlich eine akzeptanzorientierte Aufklärung und Behandlung aufzubauen“, führt Lang fort. In der akzeptanzorientierten Aufklärung geht es darum, die Umstände des Drogenkonsums zu mildern, anstatt die Drogen selbst bekämpfen zu wollen. Das geschieht beispielsweise durch die Herausgabe von sterilen Spritzen oder durch so genannte Drugscouts, welche die Stoffe auf schädliche Streckmittel analysieren. Diese Aufklärungsmethode konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der dritten Veranstaltung auch vor Ort bei der Besichtigung eines Konsumraums in Frankfurt beobachten.

Lang erklärt für die GRÜNE JUGEND Mainz abschließend: „Drogen können zum Teufelszeug werden, zu Teufelszeug macht sie dann aber immer der Mensch. Die Stoffe selbst sind häufig nahezu ungefährlich – sofern sie richtig eingesetzt werden. Das ist der Punkt, an dem eine akzeptanzorientierte Aufklärung und Behandlung, sowie letztlich auch eine Legalisierung ansetzen muss.“



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