Demonstration gegen Atommüll am 11.09.
1000 Castorbehälter produziert ein Atomkraftwerk im Laufe seiner Lebenszeit und das ohne, dass es ein sicheres Endlager dafür gibt- oder doch?
Zur Zeit tourt die Organisation Campact in ganz Deutschland, insgesamt in 12 Großstädten, unter anderem auch in Mainz und will möglichst viele AktivistInnen für ihre Aktion gegen Atomenergie begeistern.
Zusammen mit den Intressierten gehen die als WissenschaftlerInnen verkleideten Campact OrganisatorInnen dann auf Endlagersuche, um einen Ort zur Zwischenlagerung des radioaktiven Atommülls zu finden.
Dies soll natürlich nur verdeutlichen, dass auch die Parteien, die sich für Atomkraftwerke aussprechen, nicht wissen wo der dadurch entstehende Müll untergebracht werden kann und dass das vor allem nicht vor der eigenen Haustür geschehen soll.
Am Freitag, den 11.9. versammelten sich um 14.00 Uhr viele Anti-Atomler in Schutzanzügen, mit Schutzbrillen ausgestattet am Mainzer Hauptbahnhof, um gegen die risikoreiche Lagerung zu demonstrieren und deutlich zu machen, dass es keine sichere Atomabfalllagerung gibt. Das beweisen ja auch immer wieder Untersuchungen in der Umgebung der schon bestehenden Atomlager, wie zum Beispiel das in den Medien sehr häufig diskutierte Atomlager Asse.
Nach einer kurzen Einführung des Campact- Teams wurden die DemonstrantInnen zusätzlich zu ihrem Anzug und Mundschutz mit provisorischen Geigerzählern, sowie Flyern, die Informationen über die Veranstaltung beinhalteten, sowie eine Petition gegen Atomkraft, versorgt. Diese sollten sie an vorübergehende PassantInnen
verteilen und diese auch mit Fragen überraschen, beispielsweise ob sie Atommüll in ihrem Garten lagern wollten. Die meisten waren von dieser Vorstellung entsetzt und konnten für sich ebenso wenig wie für andere eine so nahe Endlagerung akzeptieren. Durch einen großen Castortransporter, mit der Aufschrift „Endlagersuche“, wurden die PassantInnen, die nichts von der Veranstaltung wussten, auf das Thema der Demo aufmerksam gemacht. Immer wieder hielten die ausgewählten ExpertInnen mit den Geigerzählern an, sperrten einen Teil der Straße ab und untersuchten das Gebiet oder auch Fahrzeuge und Menschen. Die Ergebnisse dort ein Lager zu errichten waren wider jeden Erwartens immer negativ; untermalt wurde die angestrengte Suche durch die musikalische Begleitung einiger WissenschaftlerInnen, die mit ihren Schlagzeugstöcken auf große Atommülltonnen trommelten, die sie während des gesamten Zuges vor sich herrollten. Vom Hauptbahnhof aus lief der Protestzug über den Münsterplatz zur alten Uni, wo sie etwa um 16.00 einliefen und dort demonstrativ eine letzte Bohrung durchgeführt wurde; doch auch dort war der Boden nicht geeignet. Anschließend wurde die gescheiterte Endlagersuche in Mainz verkündet. An einem Infostand konnte man die Antiatom Petition unterschreiben, spenden oder sich schlicht zu dem Thema informieren. Danach folgte eine Diskussionsrunde zwischen Vertretern aller im Bundestag vertretenen Parteien – für die Grünen kam Direktkandidatin in Mainz, Tabea Rößner – die zum Thema Atomkraft Rede und Antwort stehen mussten. Um 18.00 Uhr endete die Veranstaltung und die Gruppe löste sich langsam auf.
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