17. Mai 2010

Bericht: „Hurra die Schule brennt“



Bericht über die Veranstaltung: „Hurra, die Schule brennt“

Am 27. April fand in der Landesgeschäftsstelle von Bündnis90/die Grünen der Veranstaltungsteil: „Hurra, die Schule brennt“ aus der Veranstaltungsreihe der Grünen Jugend „Mainz und die Welt“ statt. Anfangs ließen wir unserer Phantasie freien Lauf und malten gemeinsam an einem großen Plakat, das unsere perfekte Traumschule darstellen sollte. Das eröffnete dann auch gleich die Diskussion: Was können wir uns vorstellen? Was wird sich auf keinen Fall ändern? Was ist finanziell einfach nicht umsetzbar?

Dann kamen wir zu den Vortrag der Referentin Hanna Zoe Trauer, die uns von alternativen, freien und demokratischen Schulen erzählte und aufzeigte, wo die Unterschiede liegen, wie solche Schulen aufgebaut sind, und wie sie sich tragen.
Als ein Beispiel berichtete sie von der Laborschule Bielefeld, die zwar nicht alle demokratischen und freien Aspekte umsetzt, bei der aber deutlich wird, dass viele Formen des freien Lernens sich auch innerhalb der wirtschaftlichen und staatlichen Vorgaben und mit den unterschiedlichsten Schülerinnen und Schülern umsetzen lassen; die Schule nimmt SchülerInnen nach einem bestimmten Schlüssel auf, der garantiert, dass die sozialen Gruppen der Gesellschaft wiedergespiegelt werden (also eine bestimmte Prozentzahl an Kindern aus Familien, die von HartzIV leben, usw.) und dennoch machen 70% der SchülerInnen dort Abitur. Dies zeigt gut, dass kluge Kinder eben nicht aus AkademikerInnen-Familien kommen müssen.

Danach kamen wir zur offenen Diskussion, wobei wir gemerkt haben, dass es im aktuellen Wirtschaftssystem und im allgemeinen Treiben der Menschen von heute fast nicht möglich ist, in eine freie und demokratische Schule zu gehen, weil mensch keinen richtigen Abschluss bekommt und in unserer Gesellschaft spielt ein Papierlappen eben eine größere Rolle, als interessierte Menschen, die auf freiwilliger Basis lernen und sich Sachen erarbeiten.
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Dennoch haben wir auch festgestellt, dass es uns wichtig ist, am aktuellen System etwas zu ändern und sich für das jetzige Schulsystem ein gutes Beispiel an den freien Schulen zu nehmen, die mehr auf die Kinder eingehen und weniger auf die Interessen, die von anderen Gruppen an die Schule herangetragen werden.

Einen sehr gelungene Veranstaltung die uns gezeigt hat, dass freie demokratische Schulen eine gute Alternative sind, dass sie funktionieren und dass es sich lohnt für so eine Schulform zu kämpfen, in der es nicht ums Auswendiglernen, sondern um das soziale Miteinander und das Interesse an Wissen und Verständnis geht.

Klara Spretke



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